Wildstrubel – Steghorn 19.  - 21. 06. 2020

Sektion, Senioren, Tourenberichte

Steigeisen oder Schneeschuhe – das war vor dieser Tour die Frage. Beim Aufstieg am Freitag zur Fluhseehütte zahlte sich vorerst aus, dass gutes Regenschutzmaterial immer dazu gehört. Der Aufstieg am Samstag auf den Wildstrubel bei überraschend schönem Wetter und kalten, angenehmen Temperaturen war dann Genuss pur. Es zahlte sich aus, dass wir uns für die Steigeisen entschieden hatten. Die Traverse vom Lenkerstrubel zum Mittelgipfel war noch das Tüpfelchen auf dem sprichwörtlichen i! Auf dem Weg runter zur Lämmerenhütte gerieten wir dann in den halben Meter Schnee, welcher gut eine Woche vorher fiel, und den wir auf der Nordseite vermisst hatten. Tragfähigkeit des Schnees gleich Null. Der einzige Trost war, dass je tiefer wir kamen, desto weniger Schnee und desto weniger tief sanken wir ein – nach 500 Höhenmetern waren wir dann draussen.

Die ursprünglich geplante Tour entlang des Klettersteigs auf das Daubenhorn ersetzten wir durch die Besteigung des Steghorns. Das Leiterli rauf (in Steigeisen, da zwar wenige, aber doch ein paar eisige Stellen) und dann gleich weiter bis zum Gletscherplateau. Diesmal umgekehrt aber doch in gleicher Logik: je höher wir kamen, desto tiefer sanken wir im Schnee ein. Auf etwa 2’900m inmitten der Woken und versunken im Schnee entschieden wir uns zum Abbiegen auf den Steghorngletscher und wieder runter auf festen Boden.

Das Fazit: alles mitgebrachte Material mindestens einmal gebraucht – traumhafte Aussichten – für eine Weile wieder genügend Schnee gespürt – spannende Berichte aus Nepal gehört – am reichen Leben einer Alpinistin teilgenommen – das Fieber gespürt, nie genug zu bekommen und lieber zu weit als zu wenig weit zu gehen – kurzum: Lust auf mehr!