Anfänger-Skitouren im Turrengebiet 14.  - 15. 01. 2022

Sektion, Tourenberichte

Auf dem Turren mit Tourenleiter-Traumpaar

Die beiden Tourenleiter Sascha und Elmar haben ein vielfältiges und lehrreiches Anfänger-Skitourenwochenende auf die Beine gestellt, gekonnt orchestriert und dazu bei Petrus strahlendes Winterwetter bestellt. Durchgeführt wurde der Kurs im Turrengebiet, wo die Gruppe im komfortablen Bärghuis Schönbüel gespiesen und in Doppel- und Dreibettzimmern übernachtet hat. Kein Massenschlag, kein Geschnarche, keine unangenehmen Nebengeräusche und -gerüche, kein Gepolter, kein endloses Rascheln in Rucksäcken. Ruhe und Erholung pur!

Bunt gemischt präsentiert sich die 11-köpfige Anfänger Skitourengruppe – ganz nach Zuger Manier mit einem internationalen Touch, jeglichen Alters und den verschiedensten beruflichen und privaten Hintergründen. Doch so unterschiedlich die Menschen sind, die da zusammengekommen sind, die Gruppe fügt sich rasch zu einem unkomplizierten und lockeren Ganzen zusammen. Da ist zum Beispiel Andrea, ein Italiener aus Rom, der kein Wort Deutsch spricht. Daniel, der Hamburger, kommt ihm jeweils zu Hilfe und übersetzt die wichtigsten Fakten ins Englische. Die fitte und fröhliche Elsbeth, fast 70-jährig, hat mit 53-Jahren das Skitouren für sich entdeckt und fehlt praktisch nie, wenn einfache Touren auf dem Programm stehen. Die lebensfreudige Midzwanzigerin Melissa aus Süddeutschland, erst seit ein paar Monaten in der Schweiz, vergisst als erstes ihre Felle im Auto und muss nochmals mit der Gondel runterfahren. Die beiden Leiter fangen dieses kleine Malheur geschickt auf, indem Elmar nach ein paar kleinen Gehschritten auf den Tourenskis eine Lektion Materialkunde einlegt, bis Melissa die Gruppe zusammen mit Sascha wieder einholt. Tanja, die holländische Erlebnispädagogin, erzählt beim Nachtessen, von ihrem Leben im Wald, wo sie einst vier Jahre lang lebte. Und zu guter Letzt sind auch zwei Pflegefachfrauen mit dabei, so dass man sich sicher und gut aufgehoben fühlt.

Beim Aufstieg zur Hütte wechseln Sascha und Elmar sich mit spannenden theoretischen und praktischen Einlagen gekonnt ab. Sie harmonieren wortlos zusammen, wie ein lang eingespieltes Team, obwohl der Kurs ihr erstes gemeinsames Unterfangen ist. Zum Ausbildungsteil gehört ein theoretischer Abriss über Lawinenkunde während der Mittagsrast, bevor es mit einer Übung im Gelände ans Eingemachte geht: Handling des Lawinensuchgerätes, Sondieren, Schaufeln, bis den ersten die Schweisstropfen auf der Stirn stehen. Nach dem Nachtessen präsentiert Sascha die wichtigsten Fakten und Tools zur Tourenplanung. Nach diesem ersten lehrreichen Tag beschenkt uns der Nachthimmel mit einem bläulich, rot, orange, rosarot fliessenden Farben-Spektakel bis die Sterne übernehmen und ihr hellstes Licht leuchten lassen.

Am Folgetag führt uns Elmar auf den Höch Gummen. Der eisige Untergrund lässt uns gleich die Harscheisen testen. Für Italiener Andrea, der das «H» nur schlecht aussprechen kann, sind es «Arscheisen». Obwohl die meisten Anfänger sind, fahren alle mit sicherem Schwung den Hang runter. Elmar, der Pulverschnüffler, findet immer wieder einen kleinen, unverfahrenen Hang mit einem feinen Schäumchen. Bei der Mittagsrast folgt die letzte Lektion: die Beurteilung der Schneedecke. Und schon wieder buddeln ein paar mit der Schaufel, bis Sascha zum krönenden Abschluss eindrücklich aufzeigt, wie wenig es braucht, bis eine doch mehr oder weniger kompakte Schneedecke unter Belastung abbrechen kann. Das obligate Einkehren zum Abschluss unter stahlblauem Himmel rundet das Erlebte ab, bevor sich die Gruppe auflöst und erfüllt und zufrieden in alle Richtungen zerstäubt.

Autorin: Caroline Schneider
Tourenleiter: Elmar Bacher, Sascha Brunner
Teilnehmer: Andrea, Caroline, Daniel, Daniela, Elsbeth, Esther, Lucia, Marlen, Melissa, Roger, Tanija

Fotos Diverse