Skitourenlager bellissimo vacanza 08.  - 13. 02. 2021

JO, Tourenberichte

Skitourenlager bellissimo vacanza

Spezielle Zeiten garantieren für spezielle Erinnerungen. Den Umständen entsprechend war es logistisch dieses Jahr eine Herausforderung, das Lager unter einen Hut zu bringen. Nichtsdestotrotz hatten wir, seit ich dabei bin, noch nie so viele Anmeldungen für ein Skitouren-Lager wie dieses Jahr. Die Entscheidung war nicht einfach, doch es konnten nur acht der fünfzehn Anmeldungen berücksichtigt werden.

Die Grosszügigkeit der Pfadi Morgarten erlaubte uns, ihren Mannschaftsbus zu mieten. Der grosse Einsatz unserer Vermieter machte es möglich, in fünfer Gruppen die ehrwürdige Tessiner Villa “Casa Paradiso” zu beziehen und unter der vorzüglichen Planung von Balz Rieser waren alle Touren trotz der Aufteilung ein gemeinsames Unterfangen.

Mit dem Sozialen war es wie mit dem Teller Spaghetti nach der strengen Tour: selten schmeckte eine Woche so gut und machte derart Freude.

  • Jérôme McDonald

Montag – Poncione Val Piana, in den Spuren des gemeinen Skitourengängers

Das Tourenlager startete auch dieses Jahr am Montag morgen am Bahnhof Zug. Zuerst wurden die TeilnehmerInnen in zwei Gruppen aufgeteilt, jeweils ausgestattet mit je einem Kleinbus und den beiden kompetenten Tourenleitern Jérôme und Balz. Diese Corona-bedingte Anpassung tat der Stimmung keinen Abbruch, da der Wetterbericht Sonnenschein prognostizierte und über das Wochenende 60 cm Neuschnee im Süden gefallen war.

Unsere erste Tour führte uns zum Klassiker im Val Bedretto, dem Poncione Val Piana (2’659 m). Bei diesem Wetter war der Aufstieg bereits ein Genuss, doch die Abfahrt durch unberührten, teilweise hüfttiefen Powder, liess uns die Superlativen ausgehen. Freuderufe hallten durch das Bedretto. Zurück in All’Acqua bezeichneten einige TeilnehmerInnen Tag eins des Lagers bereits als beste Tour ihres Lebens. Nun hiess es, nochmals 40 Minuten Autofahrt zum eigentlichen Ziel dieser Woche zurück zu legen: Olivone, im abgelegenen Val Blenio. Während Gruppe Jérôme noch Lebensmittel für die hungrigen Mäuler besorgte, nahm das Team Balz das Lagerhaus in Beschlag. Die Latte für die kommenden Tage wurde hoch angesetzt.

  • Pascal Scherer

Dienstag – Nara Beach

Am Dienstag stand nach einem ausgiebigen Frühstück der Pizzo di Nara als erstes Etappenziel des Tages auf dem Programm. Die Lifte des Skigebiets Nara im Bleniotal erleichterten den Aufstieg. Die darauffolgende, traumhaft pulvrige Abfahrt in Richtung Alpe di Nara und der zunehmend sonnigere Himmel zauberten allen JOlerInnen ein Lächeln ins Gesicht. Nach einer kurzen Pause wurden die Felle erneut montiert und der Motto Crostel als zweites Etappenziel des Tages in Angriff genommen. Das steile und waldige Gelände bot Gelegenheit, die Spitzkehrentechnik zu perfektionieren. Vom Motto Crostel führte eine weitere Abfahrt zurück nach Leontica. Von dort machte sich die Gruppe voller Vorfreude auf ein feines Abendessen und weitere schöne Touren auf den Rückweg zum Lagerhaus in Olivone.

  • Timo Hausheer

Mittwoch – Rennen auf den Punta di Larescia

Am Mittwoch starteten wir gemütlich ohne grosse Erwartungen in den Tag. Der Wetterbericht hatte Wind und Nebel angesagt, und wir suchten uns daher einen einfachen Gipfel aus: Punta die Larescia, welcher knapp über der Waldgrenze liegt . Es erwarteten uns circa 1’000 Hm. Wir nutzten den gemütlichen Aufstieg, mit nicht allzu schlechtem Schnee, um das Spuren zu üben. Mit dichterem Nebel stellte es sich als doch noch schwierig heraus. Die Freude war gross, als wir mit einem kurzen Rennen auf den letzten Metern, den Gipfel im Sonnenschein erreichten. Nach ausgiebiger Pause, genossen wir eine der besten Powder Abfahrten der Woche. Überall wurde gejauchzt an den Hängen. So entschieden wir uns, schnell nochmals 500 Hm, nun bei Sonnenschein, zum Gipfel aufzusteigen. Die Motivation in beiden 5er Gruppen war riesig, und wir freuten uns auf die weiteren Wochentage.

  • Sofia Strahl

Donnerstag – “3-Gipfel-Königs-Kombination”

Am (nicht so) frühen Morgen weckte uns das Tageslicht in unserer gemütlichen Unterkunft. Das Ziel von heute: Der Pizzo Rossetto. In zweier Gruppen fuhren wir los in Richtung Lukmanier-Passstrasse, fellten auf, und starteten unsere Tour. Das Wetter war, wie die Tage zuvor, wolkenlos und einfach herrlich. Nach einer kurzen Schneeballschlacht, zwischenzeitlichem Handy-Verlust und Spaghetti Bolognese aus der Thermoskanne (Patent beantragt von Jerôme M.) in einem charmanten Bergdorf, erreichten wir den Gipfel. Doch das war’s noch nicht für heute, denn der heutige Tag hiess nicht umsonst „3-Gipfel-Königs-Kombination“ . Nach zwei weiteren Aufstiegen freuten sich alle auf die unerwartet geile Abfahrt. Tausende Drop-Möglichkeiten, einzelne Bäume und einige steile Schattenhänge erwarteten uns. Am Ende des Tages kam die ganze Gruppe mehr oder weniger unversehrt im süssen Dörfchen Campo an. What a day!

  • Fabian Iten

Freitag – Es thronte der Molare

An diesem wundersamen Tag war es an den jungen JOlerinnen und JOler nicht zu verzagen,
denn sie wollten den Pizzo Molare erklimmen, besteigen, ihm gar an den Kragen

Die ersten Höhenmeter übernahm der Skilift, anstatt der Beine der fidelen Gruppe
Leider reichte dies um Längen nicht für einen Blick aus der dichten Nebelsuppe

Dieser Tag stand nicht nur im Zeichen des Spasses, sondern auch der Pädagogik
Die am Vortag besprochene Tour erforderte in ihrer Planung viel Geschick und Logik

So kam die Gruppe auf dem Gipfel an, mit von Stolz geschwellten Brüsten
An guten Tagen sähe man von dort oben des Lago Maggiores Küsten

Doch diese Aussicht bekamen die wohlgesonnenen Bergsportler nicht zu Gesicht
Man erahnte mit viel Glück das Tal, das Gipfelkreuz und ein wenig Sonnenlicht

Weiter wurde man bei der Abfahrt von schlechter Sicht geplagt
Vor dem Bergführer hätte es wohl kaum einer nach unten gewagt

Dann gab es eine verdiente Ration Proteine und Kohlenhydrate zum Z’nacht
Am bunten Abend wurde schliesslich gespielt, sauniert und auch gehörig gelacht.

  • Philipp Beck

Samstag – Föisc, wie spricht man das aus? 

In grosser Vorfreude wegen der guten Wetterprognose, wollten wir unser Lager mit einer Tour auf den Föisc abschliessen. Am Morgen war leider klar, dass dieses gute Wetter nur über dem Hochnebel existierte. Die Motivation war anfangs recht gedämpft, doch sobald wir auf den Skier (und Schneeschuhen) standen, waren wir wieder bereit und freuten uns auf die letzten 1’000 Hm dieser Woche. Nebel war’s und Nebel blieb’s, auch wenn wir zuoberst die Sonne erahnen konnten. Auf dieser Tour waren wir nicht mehr alleine, konnten jedoch trotzdem noch ein wenig Powder mitnehmen. Glücklich und zufrieden setzten wir uns ein letzes Mal ins Auto, um heimzufahren. Bis nächstes Jahr!!

  • Sonja Hirt