Senioren Wanderwoche in Pontresina 11.  - 18. 08. 2018

Senioren, Tourenberichte

Vorbemerkung:

Der Bericht zur Wanderwoche in Pontresina vom August 2018 erscheint leider erst heute online. Ich habe ihn am 6. September an echo@sac.ch gesandt und dachte, er erscheine dann in der nächsten Print-Ausgabe, was leider nicht der Fall war. Deshalb stelle ich ihn jetzt hier ins Netz! Die Woche ist zwar längst vorbei – die Erinnerungen daran dafür umso schöner!!

Samstag, 11. August: 06:45 Uhr Treffpunkt Bahnhof Zug, Dammstrasse. Das Gepäck einladen, begrüssen, Abfahrt pünktlich um 07:00 Uhr (wie bei Senioren üblich: eher 5 oder 10 Minuten zu früh, als eine Minute zu spät!), Mittagessen auswählen (Pizza oder Spaghetti, ganze oder halbe Portion), Kaffeepause in der Raststätte Heidiland, Weiterfahrt über den Julier.

In Pontresina im Hotel Engadinerhof Gepäck in den Skiraum stellen, Essen gehen. Nächste Entscheidung: Wanderung mit Hans nach Samedan oder nach St. Moritz mit Carlo. Entscheidung kann noch etwas später getroffen werden, da der Anfang der Wanderung für alle gleich ist. Im Wald trennten sich die Wege der zwei Gruppen: Carlo wanderte über den Stazersee nach St. Moritz, Hans nach Samedan. Beide Wanderungen waren gut als Einstieg zu machen. Das Wetter zeigte sich von der besten Seite, die Temperaturen im Engadin angenehm warm, aber nicht heiss.

Am späten Nachmittag trafen sich die Gruppen wieder auf der Terrasse des Hotels Engadinerhof, wo ein Getränk – meistens Bier – uns erfrischte. Nachher Zimmerbezug und um 18:00 Uhr offerierte der Hotelier in der Bibliothek (ab jetzt unser Treffpunkt jeden Abend) einen Apéro und überreichte allen den obligaten Pomadenstift mit Beschriftung, die man doch immer gut lesbar zeigen soll. Bevor es zum Nachtessen ging: Suppe, Vorspeisenbuffet, Hauptgang nach Wahl, Nachspeise gemäss Vorschlag Hotel oder Käseplatte – davon profitierte vor allem Carlo! Abschluss des ersten Tages mit einem Spaziergang durch Pontresina, einen Schlummerbecher an der Bar oder direkt ins Zimmer – je nach Lust und Laune – und schon ist der erste Tag vorbei!.

Sonntag, 12. August: Nach dem Frühstück – perfektes Buffet mit über 16 Sorten Confi, die alle selber hergestellt werden

Gruppe Carlo: Bus nach Celerina, Fahrt mit der Gondelbahn nach Marguns und Wanderung über Munt da ls Bês-ch – Alp Muntatsch Samedan. Unterwegs konnte man entscheiden, ob man noch den Piz Padella besteigen wollte, was 5 Personen (4 Männer und eine Frau) auch machten. Nach einem steilen Auf- und Abstieg traf man sich kurz beim Picknick. Die eine Gruppe startete kurze Zeit darauf, die anderen sollten später weitermarschieren und eine kürzere Route wählen. Dank Carlos roten Wanderhosen fand man sich auch wieder! In einer Alp noch ein Getränkehalt und dann Abstieg nach Samedan und mit dem Bus zurück nach Pontresina.

Gruppe Hans: Pontresina – Tegia Muragl – Panoramaweg – Unterer Schafberg – Alp Languard
Der Weg ging aufwärts in Serpentinen, die nie aufhören wollten … noch eine und noch eine, diesmal sicher die letzte – gemäss Auskunft des Tourenleiters – noch eine, irgendeinmal war es dann tatsächlich die letzte… Belohnt wurden die Teilnehmer durch Edelweiss am Wege und eine schöne Aussicht.

Am Abend traf man sich in der Bibliothek, wo uns der Apéro von Max und Inge spendiert wurde, da sie nicht mit dem Bus an- und abreisen und sich daher die Kosten für die anderen Teilnehmer erhöhten – ein gutes Geschäft für uns – an dieser Stelle nochmals besten Dank. Das Abendessen selbstverständlich wieder ein Hit, die Entscheidung für den Hauptgang hatte man ja am Vortag getroffen.

Montag, 13. August: Gruppe Carlo: Umrundung Lagalp: Talstation Lagalp – Val Minor – Lej Minor – Val dal Bügliet – Gianda Lagalp – Talstation Lagalp.
Die Bahn auf die Lagalp fährt nur im Winter, deshalb gingen wir rund herum. Schöner Weg, unterwegs nicht nur der Lej Minor, noch viele Seelein ohne Namen – minor heisst ja schon klein und einen anderen Ausdruck gibt es wahrscheinlich nicht. Wieder hätte man einen Piz besteigen können: den Piz Languard. Die Entscheidung nahm uns das Wetter ab: Wolken kamen relativ schnell – aus der Rundwanderung wurde nichts: wegen einsetzendem Regen stiegen wir hinab nach Bernina Suot, wo wir im Restaurant etwas kleines assen und dann mit dem Postauto zurückfuhren und die Teilnehmer der Gruppe Hans bei der Diavolezza auch aufnahmen, die dann leider keinen Sitzplatz mehr fanden!  (Sorry Hans!)

Ihre geplante Wanderung (Bernina Hospiz – Bernina Diavolezza – (Morteratsch)-Pontresina) hatten sie am Vorabend aus wettertechnischen Gründen bereits umgestellt, d.h. zuerst hoch zur Diavolezza, was mit Topwetter und guter Aussicht auf die Gletscherwelt belohnt wurde. Nachher ging es mit der Gondelbahn hinunter und mit Postauto zum Bernina Hospiz, wo die Wanderung begann. Kaum am Ende des Lago Bianco angekommen, kam der Regen. Die Wanderung ging noch ein bisschen weiter, wieder bis zur Talstation der Gondelbahn Diavolezza, dort wurde die Wanderung abgebrochen. Leider konnte die Wartezeit nicht im Restaurant verbracht werden, dieses ist bei der Talstation im Sommer geschlossen…

Am Abend traf man sich wieder in der Bibliothek, bevor es zum Nachtessen ging. Alle kehrten also gegen 15:00 Uhr wieder in Pontresina ein. Ausruhen oder noch etwas machen? Zwei Personen fuhren noch auf Muottas Muragl, die Hotelkarte galt ja auch als Fahrkarte für sämtliche Bergbahnen im Oberengadin. Die Sicht war trotz fehlender Sonne schön! Der Kaffee und das Dessert schmeckten!

Dienstag, 14. August: Thema: www = das Wetter, die Wetterapps und die Wirklichkeit! Die Wetter­aussichten waren schlecht, so dass bereits am Abend entschieden wurde, dass beide Gruppen ins Roseggtal wandern. Regen hatten wir den ganzen Tag keinen, was die zwei Wanderer belohnte, die früher starteten und bis Fuorcla Surlej aufstiegen – allerdings auch nicht bei strahlendem Sonnenschein. Diejenigen, die mit dem Roseggtal zufrieden waren, wurden mit einem schönen Kuchenbuffet verwöhnt. Einige davon fuhren mit der Kutsche nach Pontresina zurück.

Nicht alle Teilnehmer kamen mit ins Roseggtal: Museumsbesuch (Segantini), Mittagessen auf dem Corvatsch, freie Zeit in St. Moritz, Samedan oder Pontresina, Vieles war möglich. Um 17:00 Uhr trafen wir uns zur Hotelführung. Interessant, was wir alles erfuhren. Bertram Hissung, der heutige Besitzer erzählte, dass er das Hotel für chf 1,8 Mio im Jahre 1998 übernommen, viel investiert und erneuert hatte (bei der Bank sind immer noch diese 1.8 Mio). In der Küche arbeiten 6 Personen, 3 die kochen können und 3, die helfen (Aussage Bertram Hissung). Es gab einen Apéro in der Küche und nachher wieder ein feines Abendessen, die drei die kochen, machen das sehr gut (die andern natürlich auch!) – wir jedenfalls genossen die feinen Essen. Heute machten andere Personen noch einen Ausflug zur Muottas Muragl zu einem ersten Aperitiv.

Mittwoch, 15. August: Gruppe Carlo Fahrt mit dem Bus nach Bernina Suot und dann Wanderung zur Alp Languard. Es ging durchs Val da Fain, hinauf auf die Fuorcla Pischa, die sich als Mondlandschaft entpuppte und uns für den strengen Aufstieg (800 m) entschädigte. Weiter ging es zum Lej Languard und nachher zur Paradiso Hütte – wer wollte. Diese Hütte ist bekannt für Kuchen, den die Besitzerin zu Hause bäckt, mit der Sesselbahn auf die Lagalp transportiert und dann hinauf zur Hütte nimmt. Wir erfuhren bereits vor dem Aufstieg, dass er (der Kuchen) schon ausverkauft war. Leider hatten wir vergessen, der Gruppe Hans den Auftrag zu erteilen, ein paar Kuchen zu reservieren! Der Aufstieg hat sich aber dennoch gelohnt: der Blick zum Morteratsch war fantastisch – was auch für die Bündner Nusstorte gilt, die nicht ausverkauft war. Nachher Abstieg zur Alp Languard und Fahrt mit dem Sessellift hinunter nach Pontresina.

Auch die Gruppe Hans, die mit der Sesselbahn zur Alp Languard fuhren und via Lej Languard zu Chabbana Paradis marschierten, erhielten keinen Kuchen (eine Reservierung hätte also nichts genützt!) Grund für den Engpass: Ferragosto = Feiertag in Italien. Als Ersatz für den Kuchen genehmigten sich einige der Wanderer eine Gerstensuppe!

Am Abend kamen wir wieder in den Genuss eines Apéros: Margreta feierte ihren 75. Geburtstag! Ihre Kinder verwöhnten uns zur Nachspeise noch mit einem Stück Engadiner Torte. Besten Dank dafür und Margreta, dir nochmals alles Gute für das neue Lebensjahr! Und auch an dieser Stelle nochmals besten Dank für den Apéro und den Kuchen!

Donnerstag, 16. August: Heute hiess es früh aufstehen, das Frühstück wurde extra für uns vorverlegt! Carlo wollte mit seiner Gruppe nach Forcola di Livigno in Italien (das italienische Postauto fährt nur alle zwei Stunden). Dort angekommen genossen wir zuerst einen Kaffee und einige auch ein Stück Kuchen, wofür das von aussen unscheinbare Restaurant bekannt ist (die Torta da mela war super, ein Umweg dafür dorthin würde sich immer lohnen). Dann kam der (steile) Aufstieg nach La Stretta. Ein kleiner Umweg zu einem kleinen Seelein war lohnenswert. Weiter ging es zur Alp la Stretta, wo in der Höhe über 20 Steinböcke ruhig lagerten (die Jagd hat ja noch nicht begonnen). Dann kamen wir wieder ins Val da Fain, wo man in einer Alphütte ein selbstgemachtes Joghurt essen konnte. Vom Val da Fain aus konnten wir noch einmal einen Blick auf die Mondlandschaft werfen.

Auch die Gruppe von Hans nahm ein frühes Postauto, um nach Sils zu gelangen, von wo aus sie die Gondelbahn auf Furtschellas nahmen und eine 6-Seen-Rundwanderung machten und mit tollen Aussichten und gutem Essen belohnt wurden (Name der Tour: Via Gastronomica). Scheinbar war die Markierung des Weges nicht immer deutlich.

Zurück im Hotel erwartete uns ein tolles Abendessen: Buffet war angesagt: zuerst ein Vorspeisenbuffet, Hauptgang mit Bündnerspezialitäten und ein traumhaftes Dessertbuffet. Die Küchenmannschaft zeigte, was sie konnte. Der Hotelbesitzer kennt den Küchenchef – den teuersten, den er je hatte – schon lange, sie waren auf einem Kreuzfahrtschiff zusammen, zum Glück ist er jetzt in Pontresina!

Freitag, 17. August: Bereits der letzte Wandertag! Die Gruppe Carlo fuhr mit dem Bus auf den Maloja um die Etappe 1 der Via Engiadina von Maloja nach Silvaplana unter die Füsse zu nehmen. Eine wunderbare Wanderung mit toller Aussicht auf die Oberengadiner Seen, vorbei am Dorf Heidi-Dorf Grevasalvas, in dem 1978 die 26-teilige Kinderserie Heidi produziert worden ist. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite (die Prognosen stimmten wieder einmal nicht – es hätte bedeckt sein sollen und regnen …)

Das Tagesmotto für die Gruppe Hans war Bähnlitag. Von St. Moritz aus gings auf den Piz Nair, wieder hinunter, nachher auf den Corvatsch, leider nur bis in die Mittelstation, da in der Nacht ein Blitz in ein Seil eingeschlagen hatte, und am Schluss zum Apéro auf Muottas Muragl. 16mal umsteigen (Bus/Bähnli)  war angesagt!

Am Abend gab es im Weinkeller des Hotels noch einmal einen Apéro, spendiert vom Hausherrn. Auch das Abendessen liess nichts zu wünschen übrig.

Am Samstag, 18. August endete eine wunderschöne Woche mit der Rückfahrt über die Flüela nach Zug. Eine tolle Woche ging viel zu schnell zu Ende. Besten Dank an Carlo, der sehr viel Zeit in die Vorbereitung der Wanderwoche investiert hat – waren es nicht zwei Vorbereitungswochen? Unser Dank geht selbstverständlich auch an Hans, der seine Touren auch kompetent leitete, wenn auch die Zeitangaben ab und zu nicht ganz richtig waren – es hat allen gefallen! Wir sind alle begeistert in Zug wieder angekommen und werden noch lange an diese schöne Woche zurückdenken. Eine Wiederholung unter der Leitung von Carlo gibt es ja leider nicht mehr, wir haben Verständnis dafür, bedauern es aber sehr!

Die Leiter: Carlo Stammler, Hans Hegglin

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Peter Künzler, Monika Kretz, Lisbeth Amrein, Margrit Knüsel, Erika Jäger, Maja Burren, Brigitte Huber, Domenika Ruckli, Beatrice Westermann, Otto Meier, Rita Jurt, Judith Züricher, Hans Hegglin, Ursula Aschmann, Heinrich Britt, Sophie Aregger, Verena Rähle, Erich Alb, Margrit Frei, Armando und Margreta Camenzind, Siegi und Maria Graf, Köbi und Ruth Bohl, Walti und Margrit Renggli, Max und Inge Lustenberger

Berichterstatterin: Brigitte Huber