JO Skitourenlager 2023 – Jeizinen 06.  - 11. 02. 2023

JO, Tourenberichte

Montag (Laura Köcher)

Am Montagmorgen starteten wir die Skitourenwoche der JO Rossberg am Bahnhof Zug. Mit den beiden Kleinbussen unseres Bergführers Balz und unseres Tourenleiters Fabian düsten wir in Richtung Andermatt los. Dank Verspätung der SBB, die wir ausnahmsweise sehr zu schätzen wussten, schafften wir es gerade noch auf den Regio-Express. Vom Oberalppass aus starteten wir unsere erste Tour bei prächtigem Wetter auf den Pazolastock. Dank des guten Tiefschnee-Spürsinns von Balz stand uns ein vielversprechendes Abfahrtserlebnis bevor. Trotz des schneearmen Winters genossen wir so bereits am allerersten Tag tollen Pulverschnee, der uns allen ein Strahlen ins Gesicht zauberte.

Zufrieden zurück auf dem Parkplatz machten wir uns auf den Weg durch den Furka-Basistunnel zu unserem eigentlichen Ziel: Ins Wallis. Nachdem wir uns mit Lebensmittelproviant für die nächsten Tage eingedeckt hatten, trafen wir schlussendlich im Gasthaus Bergfriede, unserer Unterkunft für die restliche Woche, ein. Am Abend wurden wir vom Kochteam mit einem feinen Risotto verwöhnt und liessen so den Tag ausklingen.

Dienstag (Colin Felber)

Pünktlich um 7:30 Uhr stärkten wir uns mit einem leckeren Porridge für den bevorstehenden Tag. Auch heute war es ein sonniger Tag, und voll motiviert gingen wir zur nächst gelegenen Seilbahn «Gampel-Jeizinen». Oben angekommen, machten wir uns auf den Weg in Richtung «Einigs Alichji», wo wir das leckere Risotto von gestern geniessen konnten. Gestärkt machten wir uns also an die Abfahrt. Bei super Schneeverhältnissen und nach toller Abfahrt entschieden wir uns, die Felle nochmals aufzuziehen und einen kleinen Vorsprung hochzulaufen, um erneut herunterfahren zu können. Dabei machten wir noch vor der Talabfahrt einen kurzen Abstecher in ein Restaurant, wo wir den erlebnisreichen Tag ausklingen liessen.

Mittwoch (Timo Hausheer)

Am Mittwoch machten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück bei strahlend blauem Himmel auf den Weg ins Lötschental. Bereits am Vorabend hatte uns Balz eine kleine Überraschung in Aussicht gestellt. Wir starteten darum voller Vorfreude und Neugier in den Tag. Die ersten Höhenmeter von Wiler über die Lauchernalp auf den Hockenhorngrat nahmen wir die Lifte des Skigebiets zur Hilfe. Danach ging es los in Richtung Elwertätsch. Den Aufstieg unterbrachen wir spontan für eine kurze Abfahrt in einem schönen, unverfahrenen Hang voller Powder.

Nach dem Gipfel fuhren wir Richtung Spalihorn ab und erreichten schon bald die von Balz angekündigte Überraschung und das Highlight des Tages: die Spalihornschlucht. Nach etwas Kraxeln befanden wir uns mitten in der nur wenige Meter breiten, aber mit Schnee gefüllten Schlucht und umgeben von meterhohen Felsen. Wir montierten die Skier und einige mutige JOler heizten im Kurzschwung durch die Schlucht, was von den anderen für die Nachwelt (und für den JO-Rossberg Insta-Account) festgehalten wurde. Danach machten wir uns überglücklich auf den Nachhauseweg und genossen ein hervorragendes Shakshuka zum Abendessen.

Donnerstag – Schafberg (Niklaus Wyss)

Als wir mit dem «Balzmobil» und dem «Polnischen Schlitten» Richtung Feschel fuhren, schien bereits die Sonne ans Weisshorn. Auf der Waldstrasse ging es dann die ersten 500 Höhenmeter bis zur Waldgrenze hoch. Von dort an spurten wir den Weg selbst Richtung Gipfel. Unter dem Gipfel des Horlini ging es Richtung Schlussflanke des Schafbergs. Die letzten 500 Höhenmeter forderten uns nochmals richtig heraus, die Mittagsonne brannte herunter.

Nach einer kurzen Mittagspause auf dem Schafberg montierten wir die Steigeisen. Über den Grat Richtung Torrenthorn waren als Hilfe an heiklen Stellen Fixseile montiert worden. Die Abfahrt war nicht so schön wie sie aussah, der Schnee war schon recht verblasen. Wir «fellten» ein zweites Mal an. Dank einer kleinen Bergführerstärkung 😉 schafften wir auch noch den letzten Aufstieg zum Grat vom Horlini.

Die Abfahrt war durchzogen, machte uns dennoch Spass. Auf der Waldstrasse konnten wir dann gerade zu unseren Autos fahren. Zu den letzten Sonnenstrahlen kamen wir in Jeizinen an. Kurz darauf durchströmte der herrliche Raclette-Duft unsere Unterkunft. Danach gab es für die einen noch eine Saunarunde, die anderen liessen den Tag bei einem Spiel ausklingen.

Freitag (Melanie Brantschen)

Nach dem anstrengenden vorherigen Tourentag waren die meisten erfreut, dass wir am heutigen Tag wieder die Bergbahnen als Unterstützung nehmen konnten. Wir zogen am Morgen los Richtung Leukerbad und dann hoch zur Gemmi. Nach einer kurzen Abfahrt, klebten wir die Felle an die Ski und machten uns auf den Weg zum Daubenhorn. Der Aufstieg war kurzweilig und der Schnee besser als erwartet.

Kurz vor dem Gipfelhang beschlossen einige den legendären Gipfelsprint zu starten. Philipp zog voraus, wurde kurz darauf aber von unserem Nachwuchstalent Niklaus überholt. Balz startete seinen Gipfelsprint-Angriff etwas zu spät, so dass er Niklaus leider nicht mehr einholen konnte.

Die Abfahrt war wunderschön – Pulverschnee bis fast zur Gemmi herunter!

Samstag (Zacharias Wicki)

In Windeseile ging die Woche vorüber. Wir waren doch gefühlt eben erst in Jeizinen angekommen, und schon wurde es wieder Samstag, Abreisetag. Also packten wir unsere Rucksäcke, genossen ein letztes gemeinsames Frühstück und brachen auf in Richtung Bellwald. Auch heute war auf Petrus Verlass und wir durften noch ein weiteres Mal an unserer Bergsteigerbräune arbeiten.

Die Abschlusstour des diesjährigen JO Rossberg Lagers war ein Fall für den abfahrtsorientierten Skitourengänger. Gewiss zur Freude einiger Teilnehmer, deren Namen ich an dieser Stelle nicht nennen möchte.
Was bedeutet abfahrtsorientiert? Heisst konkret; wir fuhren mit der Sesselbahn bis auf 2’500 m ü.M. und genehmigten uns den kleinen, aber feinen Aufstieg aufs Risihorn mit 2’876 m ü.M.
Auch für Kletterbegeisterte war heute etwas dabei. So führte uns Balz sicher und mit aufgebundenen Skiern über den Grat zum Ziel, dem Risihorn, unserem Gipfel mit super Sicht auf das Matterhorn am Horizont.

Oben angekommen, nahmen wir kurz eine Zwischenverpflegung ein, bevor wir den erstaunlicherweise relativ unbefahrenen Hängen unsere Dernière zu bieten wussten. Man muss schon sagen; dieser Balz ist einfach ein klasse Bergführer. Hat er doch schon die ganze Woche und auch heute wieder eine unglaubliche Nase für Hänge mit super Schnee und wenigen Spuren. Ein Ding der Unmöglichkeit schien es für einen einfachen Tourengänger wie mich zu sein. Man musste sich nur einmal vor Augen führen, wann eigentlich das letzte Mal Schnee im Wallis gefallen war.
So verzierten unsere sportlichen Schwünge die Schneedecken vom Risihorn zum Wirbulsee, vom Wirbulsee zum Mittelsee, vom Mittelsee zum Spilsee und dann schliesslich wieder auf die Piste zur Talstation Bellwald. Eine richtige «Drei–Seen-Tour», und hinter jedem See tat sich ein neuer wunderbarer Hang auf, für welche sich das «Stöckle» in den Seeplateaus ausbezahlt machte.

Es war ein wahrlich gelungenes Lager und im Namen aller Teilnehmer*innen möchte ich mich nochmals herzlichst bei Balz, unserem Bergführer, Fabian unserem Lagerleiter und natürlich dem SAC Rossberg bedanken.
Danke, dass ihr uns solch eine wunderbare Zeit in den Walliser Alpen ermöglicht habt.

Zachi