JO-Skitourenlager 2019 in Matt 11. - 16. 02. 2019
Montag
Es ist Montag früh, die letzten Sachen werden gepackt, die Ski geschultert und zum Bahnhof Zug geeilt. Pünktlich um 07:40 Uhr treffen sich die jungen Skitürler für eine abenteuerliche Woche in Weissenberg in den Glarner Alpen.
In der Nacht fielen fast 50cm Schnee, die Lawinengefahr ist erheblich. Deshalb begehen wir bei bewölkten Verhältnissen nur den Chamm (2’025 M.ü.M.) hinter dem Lagerhaus. Natürlich wird auch das Erkennen von Gefahren und sicheren Routen durch geschickte Fragen von Sämi aufgefrischt. Nach einem schnellen Aufstieg empfängt uns oben ein kalter Wind, und wir machen uns eilig für die Abfahrt im Pulverschnee bereit.
Zurück im Lagerhaus wird gekocht und der nächste Tag geplant.
Dienstag
Da Sämi jegliches Eis- und Mixedklettermaterial mitgenommen hat, und es nicht in der Ecke verstauben sollte, gingen wir am Dienstag Eisklettern. Wegen der immer noch heiklen Lawinensituation von den vorhergehenden Schneefällen fiel die Wahl auf den Urnerboden. Bestes Eis und knifflige Mixedrouten sollten hier aufwarten.
Bei den Eisfällen angekommen machte Sämi zuerst einmal einen Crashkurs, da wir alle noch ziemlich unerfahren in dieser speziellen Disziplin sind. Aber Dank Sämis guter Vorsteigerpsyche konnten wir dann das Eis und den Fels bedenkenlos geniessen.
Mit gepumpten Unterarmen und Waden fuhren wir gegen späten Nachmittag wieder in unser Heim und liessen den Tag bei einem feinen Steinpilzrisotto ausklingen.
Mittwoch
Unsere erste Skitour stand an, geplant war der Chli Chärpfe! Bei gutem Wetter ging es die Schlittelpiste ins Dorf hinab, ein schlechtes Gefühl schlich sich jedoch bei mir ein. Hatte ich meine Felle wirklich eingepackt?
Die schlimmste Vorstellung eines jeden Skitourengängers bewahrheitete sich vor unseren Autos: Das Fell blieb in der Unterkunft liegen! So hasteten ich und Manu (vielen Dank fürs mitkommen, und sorry!) zu den Fellen und starteten mit einer Verspätung in diese Tour. Schön war‘s trotzdem, das Wetter liess uns frühlingshafte Gefühle durchleben!
Währenddessen erreichte der Rest der Gruppe trotz der Hitze den Gipfel. Oben sass ein Mann und spielte «Schacher Seppeli» auf seiner Mundharmonika. Mehr Schweiz geht kaum.
Donnerstag
Am Donnerstag war unser Ziel der Leiterberg, eine schöne Tour zuhinterst im Sernftal. Nachdem wir die erste Stunde gemütlich im Schatten gehen konnten, wurde es immer wärmer. Wir entschieden uns, vor dem steilen Gipfelhang umzukehren, da der Schnee hier schon ziemlich nass war. Die Aussicht war aber auch hier super und die Abfahrt lohnenswert. Den gelungenen Tag liessen wir an der Sonne vor unserem Lagerhaus ausklingen.
Freitag
Die lang ersehnte Tour auf die Riseten Hörner: Bei der Planung hatten sich zwei alternative Routen durchgesetzt, und wir entschieden, dass das Team Alpha via Fuggenstock und das zweite Team durch das Tal zum Fuss des Berges gelangen würde. Schlussendlich sollte es so kommen, dass wir uns im Verlauf des Tages nur einmal kurz beim Kreuzen zuwinken konnten und erst ganz am Schluss wieder zusammen stiessen. Da die Route über den Fuggenstock deutlich länger dauerte, hatten sich die anderen im Laufe entschieden, vor zu gehen und schlussendlich sogar einen anliegenden Gipfel gewählt. Auf der eisigen Kammlage, mit Nassschnee im Nordosthang der Riseten Hörner, entschieden auch wir uns umzukehren. Für Beide Gruppen zahlte sich die Tour in der Abfahrt aus!
Samstag
Am letzten Tag dieses wunderbaren Lagers sind wir früher aufgestanden, um uns vor unserer Tour noch kräftig zu stärken und die Wohnung zu räumen. Dies kam uns zu gut, denn wir waren an diesem Samstag nicht die einzigen, die das Sonnenhorn anpeilten (Der grosse Anlauf ist wohl auf den sehr positiven Gipfelbucheintrag des Vortages zurückzuführen), und so waren wir froh, als eine der ersten Gruppen zu starten. Nach einem teils eher eisigen Aufstieg erreichten wir planmässig den Gipfel und genossen eine sehr schöne Abfahrt nach Engi. Dort legten wir eine wohlverdiente Pause im Restaurant ein, bevor wir das Postauto zurück nach Matt nahmen, um die Autos einzuladen und voller guter Erinnerungen nach Hause zu fahren.