Alpinkletterlager Göscheneralp 09.  - 12. 07. 2020

JO, Tourenberichte

Donnerstag
Am Donnerstag, 09.07.2020, trafen wir am Göschener Bahnhof ein. Von da aus fuhr unsere JO-Gruppe rauf zum Campingplatz. Nachdem wir die Zelte aufgestellt und uns mit etwas Lunch gestärkt hatten, ging die erste Tour los. Ein heisser Aufstieg in Richtung Bergseehütte brachte uns zum Hüttenfels. Dort teilten wir uns auf. Eine Seilschaft stieg mit Sämi Speck weiter auf und nahm als 3er Seilschaft den Hochschijen in Anspruch. Die übrige Gruppe vergnügte sich am Hüttenfels der Bergseehütte, wobei Standbau- und Abseiltechniken aufgefrischt wurden.

Zurück im Camping war eine gute Stimmung. Der griffige Granit, die tollen Risse und die super Kletterrouten sorgten bei allen für leuchtende Augen.

Freitag
Nach der ersten, erholsamen Nacht auf dem Zeltplatz Göscheneralp brechen wir frühmorgens auf, um dem vorhergesagten Gewitter am Nachmittag zuvorzukommen. Unser Ziel ist die kleine Ostwand des Bergseeschijen. Der Aufstieg ist uns vom Vortag noch gut in Erinnerung, steil und in der prallen Sonne geht es mühsam, knappe drei Stunden den Berg hinauf. Als Motivation hat Sämi bereits einen Platz im Restaurant reserviert, und die dort bekannten Yak-Burger vorbestellt. Oben angekommen geht es sofort los. Die Routen sind zwischen drei bis fünf Seillängen von wunderschönster Granitplatten- und Risskletterei. Jedoch zwingt uns das Gewitter schon früher als erwartet wieder umzukehren. Eine Seilschaft trifft es besonders hart, sie muss bei der letzten Seillänge wegen des aufziehenden Unwetters abbrechen und abseilen. Danach geht es geschwind den Berg runter, um der herannahenden Regenfront zu entkommen – vergebens. Nass und erschöpft erreichen wir den Zeltplatz.

Am Nachmittag wagen einzelne mutige Teilnehmer sogar ein Bad im eiszapfenkalten Bergsee, bevor wir den ereignisreichen Tag im Restaurant mit unseren heiss ersehnten Yak-Burgern ausklingen lassen.

Samstag
Tagesprogramm Sportklettern und Ausschlafen! Nach dem gestrigen Tag waren wir alle froh, dass wir es an diesem Tag etwas gemütlicher angehen konnten. Wir gingen zur Kompressorwand und lernten einiges im Umgang mit mobilen Sicherungsgeräten. Auch selbst konnten wir die schönen Risse und Platten des Urner Granits erklettern und fühlen. Ein Highlight im Klettergarten: Der wunderbare Cliff Crack!

Sonntag
Nun stand er an, der Südgrat des Bergseeschjien. Ehrfürchtig blickten wir die letzten Tage immer wieder zu ihm hinauf und konnten uns kaum vorstellen, dass es dort eine Route im 5er Bereich geben kann. An diesem Morgen ging es jedoch nicht mehr um das Glauben und Vermuten, sondern um das Anwenden der vergangenen Tage! So kletterten wir alle zügig und speditiv, an den Granit hatten wir uns bereits gewöhnt. Ein Highlight und eine Herausforderung für jeden Lagerteilnehmer, so dass wir stolz alle auf dem Gipfel standen. Der gebührende Abschluss für unser Lager!

Fotos Livio Viggiano